Info Piercing
Welt des Piercings
Piercen hat wie das Tätowieren eine sehr lange Tradition und ist ebenfalls
weltweit verbreitet. Bei afrikanischen und indonesischen Völkergruppen ist
z. B. das Septum-Piercing weit verbreitet. Als Übergangsritus zum Erwachsen-
enalter wird jungen Männern in einigen Teilen Nordafrikas ein Hafada (Ring, an
der Seite des Hodensacks oder entlang der Nahtstelle) gelegt, und ein Nabel-
Piercing war im alten Ägypten ein Zeichen königlicher Herkunft.
Die bekannteste Technik, um Piercings im Ohr vorzunehmen, ist
die Pistolentechnik. Mit einer eigens hierfür entwickelten Pistole
wird ein sterilisierter Stift durch die gewünschte Stelle im Ohr ge-
schossen. Der Stift wird an der Rückseite des Ohrs von einem
Schmetterlingsverschluß gehalten, und kann nach dem Abheilen
der Wunde durch beliebigen Schmuck ersetzt werden. Dennoch
sollte die Pistolentechnik bei unüblicheren Stellen am Ohr nicht
verwendet werden, da ein Knorpel bei der Pistolenschußtechnik
regelrecht zertrümmert und verdrängt würde. Mittels der Hohlnadel
kann direkt gestochen und der Schmuck eingesetzt werden. Während
der Heildauer sollte der Stift regelmäßig im Ohrloch gedreht, und die
Wunde mit einem Antiseptikum behandelt werden. Der Flesh-
tunnel, durch den man mit der Zeit immer größere Schmuckstücke
tragen oder an ihn hängen kann, ist afrikanischen Ursprungs.